Sechstes Stuttgarter Saxophonfestival - Jazz Research

In der Tradition des Stuttgarter Saxophonfestivals haben Begegnungen immer eine entscheidende Rolle gespielt - meist waren es Begegnungen mit einer anderen Instrumentengruppe. Beim Sechsten Stuttgarter Saxophonfestival Jazz Research begegnet das Saxofon dem Jazz. Das klingt zunächst absurd, als wolle man Eulen nach Athen tragen, beim näheren Hinsehen wird jedoch klar, dass es hierbei darum geht, sich dem Jazz auf eine individuelle, jeweils einzigartige und neu gehörte Weise anzunähern. Viele der Mitwirkenden haben einen klaren Jazzhintergrund, gehen aber kreativ damit um, bewegen sich in interdisziplinären Bereichen oder unternehmen Ausflüge in die Neue Musik. Bei anderen ist es eher umgekehrt, sie nähern sich dem Jazz von der Seite des Experimentellen her. Allen gemeinsam ist aber, dass die Selbstverständlichkeit einer stilistischen Grundvoraussetzung nicht mehr greift, sie ist keinem der Akteure a priori zu unterstellen, und dennoch geht es um Jazz. Der Jazz ist also das Thema und nicht die Voraussetzung des Festivals. Unser Interesse gilt einer musikalischen Authentizität, die elastisch mit Genregrenzen umzugehen versteht und dennoch weiß auf welchem Terrain sie sich bewegt. Wir verstehen den Kontakt zwischen verschiedenen Richtungen als wichtige Befruchtung, die neue Farben setzt und neues Hören ermöglicht. Hierbei geht es darum eine umfassende Saxofonkultur jenseits des Tellerrandes zu entwickeln, die angstfrei von den Methoden und Erfahrungen der anderen lernt und integrativ an Instrumentalkultur herangeht.